Echt Erzgebirge!
Der Blog rund um Volkskunst, Tradition und die typisch erzgebirgische Lebensart

Wir lieben das Erzgebirge – mit all seinen Schönheiten und Eigenarten. In unserem Blog plaudern wir ein wenig aus dem Räucherhäuschen und teilen unser Wissen rund um Volkskunst, Mundart und Brauchtum.

Das berühmteste Achteck des Erzgebirges: Die Bergkirche Seiffen und ihre Bedeutung in der Volkskunst

Seiffener Kirche

Kein anderes Bauwerk des Erzgebirges erfreut sich so großer Beliebtheit wie die Seiffener Kirche. Errichtet im Jahr 1779, dient sie heute nicht nur der Spielzeugstadt selbst, sondern der gesamten Region als Wahrzeichen. In der Erzgebirgischen Holzkunst spielt sie ebenfalls eine bedeutende Rolle und wird häufig als Motiv aufgegriffen. Als Experten für Erzgebirgische Holzkunst wissen wir […]

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Das berühmteste Achteck des Erzgebirges: Die Bergkirche Seiffen und ihre Bedeutung in der Volkskunst

Seiffener Kirche

Kein anderes Bauwerk des Erzgebirges erfreut sich so großer Beliebtheit wie die Seiffener Kirche. Errichtet im Jahr 1779, dient sie heute nicht nur der Spielzeugstadt selbst, sondern der gesamten Region als Wahrzeichen. In der Erzgebirgischen Holzkunst spielt sie ebenfalls eine bedeutende Rolle und wird häufig als Motiv aufgegriffen.

Seiffener Kirche

Als Experten für Erzgebirgische Holzkunst wissen wir natürlich alles über die achteckige Bergkirche, ihre Geschichte, ihre baulichen Besonderheiten und ihre Symbolkraft:

Wer mehr über die Besonderheiten und Schönheiten des Erzgebirges erfahren will, für den haben wir übrigens bereits vor einiger Zeit die sehenswertesten Orte der Region zusammengetragen:

Auf den Spuren von Bergbau und Volkskunst: Die schönsten Orte der Montanregion Erzgebirge »

Von der Kapelle zur Ikone: Kleiner Lebenslauf der Seiffener Kirche

Spieluhr Seiffener Kirche

Wo heute die berühmte Bergkirche Seiffen, umgangssprachlich meist Seiffener Kirche genannt, über die Spielzeugstadt wacht, stand Überlieferungen zufolge bereits im Jahr 1570 ein Gotteshaus – allerdings in deutlich kleinerer und weniger beeindruckender Ausführung. Aufgrund ihres baufälligen Zustands musste die Kapelle im Jahr 1776 einem ganz besonderen Bauprojekt weichen.

Das Jahr des Abrisses markiert gleichzeitig die Geburtsstunde der Seiffener Kirche. Auf Basis der Bauentwürfe von Christian Gotthelf Reuther wurde sie innerhalb von vier Jahren fertiggestellt. Dass sie optisch an die Frauenkirche erinnert, ist kein Zufall, denn der aus Kreischa stammende Architekt orientierte sich bei der Planung tatsächlich an der Form des prachtvollen, von 1994 bis 2005 wiederaufgebauten Dresdner Wahrzeichens.

Im Jahr 1779 folgte die Weihung des spätbarocken Bauwerks durch Superintendent Christoph Gottlob Grundig aus Freiberg. Während der darauffolgenden Jahrzehnte hielten die Seiffener Bergleute hier ihre Quartalsgottesdienste ab, seit 1833 ist sie Pfarrkirche.

Einst diente die Kirche als ein Zeugnis der bergmännischen Frömmigkeit – und auch heute finden hier noch Gottesdienste statt. Aufgrund ihres besonderen Erscheinungsbildes ist die Seiffener Kirche ein beliebter Ort für Trauungen, Taufen, Geburtstage und Ehejubiläen. Darüber hinaus kann man das Bauwerk und seine Besonderheiten auch im Rahmen einer Führung mit Orgelspiel in Augenschein nehmen.

Minimalismus trifft Spätbarock: Ausstattung und Besonderheiten des Bauwerks

Schwibbogen Seiffener Kirche modern

Dass die Seiffener Kirche rund um den Globus bekannt ist, hat natürlich seinen Grund: Sowohl äußerlich als auch im Innenraum unterscheidet sie sich maßgeblich von anderen Gotteshäusern. Das offensichtlichste Alleinstellungsmerkmal ist ohne Zweifel der achteckige Grundriss des Gebäudes. Die charakteristische Form des Oktogons verleiht ihm eine moderne Schlichtheit und erhellt sein Inneres.

Den Eingang der Bergkirche ziert die Weihschrift „Zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen“. Das Sargauflegekreuz am Haupteingang trägt auf der Rückseite die Inschrift „Bergknappschaft Seiffen 1688“ und verweist damit auf die erstmalige urkundliche Erwähnung dieser Vereinigung.

An die bedeutende Rolle Seiffens im Zinnbergbau erinnert eine Wetterfahne mit aus Kupfer gegossener Bergmannsfigur. Auch die sakralen Gegenstände aus Zinn, Glas und Holz stehen stellvertretend für die Arbeit der Bergleute.

Mit einer Orgel der Gebrüder Poppe aus dem Jahr 1873 lädt die Seiffener Kirche zu Lobpreisung und Besinnung ein. Der Kanzelaltar und die Beichtstübchen stammen aus der Erbauungszeit und sind im typischen Stil der damals erbauten Barockkirchen gehalten. Noch älter sind das Trostkreuz der Säule und der aus der Glashütte Heidelbach stammende Glasleuchter über dem Taufständer (1670). Beide wurden der oben erwähnten Kapelle übernommen.

Um Platz für eine höhere Zahl von Kirchgänger:innen zu schaffen, wurde der Innenraum der Kirche 1866 durch den Einbau von zwei Logen und einer umlaufenden Empore auf insgesamt 500 Sitzplätze erhöht.

Natürlich dürfen bei einer erzgebirgischen Kirche auch die traditionellen Weihnachtssymbole der Region nicht fehlen: Bergmann und Engel mit Leuchtern in den Händen zieren den Haupteingang. In der Adventszeit erstrahlt die Bergkirche mit ihrer weihnachtlichen Beleuchtung in ganz besonderem Glanz.

Weihnachtsschmuck mit Ecken und Kanten: Die Seiffener Kirche in der Erzgebirgischen Holzkunst

Nicht nur bei einem Besuch der Bergkirche Seiffen kann man sich an ihren Besonderheiten erfreuen. Dank der vielen fleißigen Spielzeugmacher:innen des Erzgebirges kennt man ihr außergewöhnliches Antlitz auf der ganzen Welt.

Bausatz Bastelset Seiffener Kirche

Als zentrales Element zahlreicher Schwibbögen, Spieluhren und Pyramiden wurde (und wird) das Motiv in den Holzwerkstätten des Erzgebirges aufgegriffen. Auch moderne, stilisierte Interpretationen (wie  z. B. der oben abgebildete Schwibbogen aus der Manufaktur Seiffener Volkskunst) finden sich im Kunsthandwerk-Angebot wieder. Praktisch: Nicht nur hinsichtlich seines Designs ist dieser Schwibbogen seiner Zeit voraus – dank seines USB-Steckers für Steckernetzteile oder Batterieboxen lässt er sich besonders flexibel im gesamten Wohnraum platzieren.

Für Bastelfreunde hat die Erzgebirgische Holzkunst ebenfalls etwas zu bieten: Beim Zusammensetzen einer dreidimensionalen Nachbildung der Seiffener Kirche können sie selbst zum Baumeister werden. Fertig montiert, erstrahlt die Miniatur dank integrierter Beleuchtung in einem warmen Licht.

Diese (und viele weitere) Original Erzgebirgische Holzkunst-Erzeugnisse  finden Sie in unserem Online Shop. Schauen Sie doch mal rein und holen Sie sich mit der Seiffener Kirche ein Kernstück der erzgebirgischen Kultur ins Haus!

Glanzlichter des Kunsthandwerks: Die Goldedition von Wendt & Kühn

Goldedition Nr. 14, Entdecker mit Muschel, limitierte Edition mit Sockel und Muschel aus 999er Gold

Die Goldeditionen von Wendt & Kühn verzaubern Freunde des erzgebirgischen Kunsthandwerks bereits in 14. Generation mit ihrem edlen Glanz. Werfen Sie einen Blick auf die Chronik der exklusiven Sammelreihe!

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Glanzlichter des Kunsthandwerks: Die Goldedition von Wendt & Kühn

Goldedition Nr. 14, Entdecker mit Muschel, limitierte Edition mit Sockel und Muschel aus 999er Gold
Goldedition Nr. 1, Amorengel mit Pfeil und Bogen, 999er Gold

Die zauberhaften Grünhainichener Engel® von Wendt & Kühn kennt und liebt man auf der ganzen Welt. Mit ihren jährlich erscheinenden Goldeditionen hat die erzgebirgische Manufaktur vor einiger Zeit eine exklusive Sammelreihe begonnen, die mit besonderer Wertigkeit und Detailverliebtheit verzaubert. Von uns erfahren Sie, seit wann es die Engel mit Gold-Detail gibt und was genau sie so besonders macht.

90 Jahre Wendt & Kühn: Geburtsstunde der Goldedition

Anlass für die Erschaffung der begehrten Sammlerstücke war der 90. Geburtstag der traditionsreichen Figurenwerkstatt im Jahr 2005. Die erste Figur der Reihe war aber genau genommen keine Goldedition, sondern ein Jubiläumsengel, bei dem Kerze und Sockel mit 999er-Gold veredelt wurden.

Die erste offizielle Goldedition verließ die Werkstatt des Herstellers aus dem erzgebirgischen Grünhainichen im Jahr 2007. Mit vergoldetem Pfeil und Bogen ließ der kleine Amorengel Sammlerherzen höherschlagen.

Aus Glanzleistung wird Tradition

2009 folgte der ersten Goldedition ein Musikus mit vergoldetem Notenschlüssel nach. In limitierter Edition (also mit vergoldetem Sockel) wurde dieser Engel nur 5.555 Mal hergestellt – und zählt heute zu den begehrtesten Sammlerstücken des Herstellers. Nur der Geschenkewagen mit zwei sondergeprägten Silbermünzen, den die Manufaktur anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens lediglich 4.000 Mal herstellte, ist noch stärker limitiert.

Kleine Engel, große Frauen: Die Geschichte von Wendt &Kühn »

Schnell waren die Goldeditionen bei Sammel- und Kunsthandwerk-Freunden in aller Munde. Deshalb entschied sich die Manufaktur noch im Jahr 2009, die Reihe fortzusetzen und sie mit jedem Jahr um eine neue Figur zu ergänzen.

Neben den Engeln mit grauem Sockel und Details aus 999er Gold stellt Wendt & Kühn seit 2009 zusätzlich eine Figurenvariante in limitierter Auflage her, bei der auch der Sockel vergoldet ist. Seit 2012 kommen die limitierten Engelfiguren außerdem in einer exklusiven, nummerierten Spandose zu ihren Besitzern. Die nicht limitierte Edition ist im typischen grünen Geschenkkarton erhältlich.

Goldeditionen von Wendt & Kühn (ab 2007)

Jahr Goldedition Detail Limitierte Stückzahl
2007 Amorengel Pfeil & Bogen  
2009 Musikus Notenschlüssel 5.555
2010 Liebesbote Herz 9.999
2011 Lichterbote Leuchter 22.222
2012 Sternenfänger Sterne 22.222
2013 Poet Feder & Buch 22.222
2014 Gratulant Geschenk 22.222
2015 Schatzmeister

Schlüssel

22.222
2016 Glücksbote Kleeblatt 22.222
2017 Vorleser Buch 22.222
2018 Weltenbummler Koffer 22.222
2019 Begleiter Taschenuhr 22.222
2020 Träumer Schmetterling 22.222
2021 Entdecker Muschel 22.222

Mehr als Sammlerstücke: Grünhainichener Engel® für alle Fälle

Goldedition Nr. 14, Entdecker mit Muschel, limitierte Edition mit Sockel und Muschel aus 999er Gold

Ob als Star des Engelorchesters oder besonderes Präsent zum Valentinstag, Hochzeitstag oder Geburtstag – unter den mittlerweile 14 Goldeditionen findet sich ganz sicher eine passende Sammelfigur für jeden, der das Außergewöhnliche zu schätzen weiß.

In diesem Jahr lädt der Entdecker, die 14. Goldedition von Wendt & Kühn, zu neuen Abenteuern ein. In seinen Händen hält er eine mit 999er Gold veredelte Muschel, die er sicherlich bei einem ausgedehnten Abendspaziergang gefunden hat.

Die Botschaft der diesjährigen Goldedition: Der schönste Schatz offenbart sich demjenigen, der bereit ist, ihn zu entdecken.

Glänzende Aussichten: So behalten die Goldeditionen ihr Strahlen

Goldedition Nr. 7, Gratulant mit Geschenk, 999er Gold

Wie alle Original Erzgebirgischen Kreationen von Wendt & Kühn werden auch die Goldeditionen in liebevoller Handarbeit gefertigt. Um die Qualität und Langlebigkeit der Figuren brauchen Sie sich also nicht zu sorgen. Damit die vergoldeten Details auch nach Jahren noch so schön strahlen wie am ersten Tag, sollten Sie lediglich ein paar Pflegehinweise berücksichtigen:

Jedes Edelmetall reagiert auf seine Umgebung – so auch die Vergoldung der gedrechselten Figuren. Vermeiden Sie deshalb direkten Hautkontakt mit dem Gold und halten Sie den Engel möglichst an seinem Körper. Die nicht limitierten Goldeditionen können natürlich auch am grauen Sockel festgehalten werden.

Sie haben dunkle Verfärbungen an einem vergoldeten Detail Ihrer Engelfigur entdeckt? Kein Problem, mit einem weichen, trockenen Tuch lassen sie sich leicht entfernen – spezielle Goldputztücher brauchen Sie dafür nicht. Auf eine feuchte Reinigung der Figur sollte zum Schutz des Holzes verzichtet werden. Niemals dürfen Reinigungspasten, Seifenlaugen oder aggressive Reiniger verwendet werden, denn diese können die Oberfläche der Vergoldung zerkratzen oder schwer beschädigen.

Goldeditionen von Wendt & Kühn: Engelfiguren online kaufen

In unserem Online-Shop für Erzgebirgische Holzkunst finden Sie die schönsten Erzeugnisse der Region – darunter natürlich auch die exklusiven Goldeditionen von Wendt & Kühn

Goldeditionen entdecken »

Kunsthandwerk im Erzgebirge – Teil 3: Erzgebirgische Schnitzkunst

Schäfer und Schafe geschnitzte Holzfiguren

Schon die erzgebirgischen Bergleute nahmen nach Feierabend das Schnitzeisen in die Hand. Damals wie heute werden im Erzgebirge Holzfiguren in verschiedensten Dimensionen geschnitzt.

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Kunsthandwerk im Erzgebirge – Teil 3: Erzgebirgische Schnitzkunst

Schäfer und Schafe geschnitzte Holzfiguren
Schäfer und Schafe geschnitzte Holzfiguren

Das Kunsthandwerk mit der wohl bedeutendsten Tradition im Erzgebirge ist das Holzschnitzen. Schon seit vielen hundert Jahren nutzt man hierzulande Eisen und Schnitzmesser, um hölzerne Figuren herzustellen. Und auch heute entstehen in den erzgebirgischen Holzschnitzereien noch einzigartige Kunstwerke mit einem ganz besonderen Charme.

Wir sind begeistert von den filigranen Schönheiten, die erfahrene Schnitzkünstler wie von Zauberhand aus einem einfachen Stück Holz zu formen vermögen – und haben uns deshalb einmal genauer mit der langen Tradition des Schnitzens im Erzgebirge beschäftigt.

Schnitzen im Erzgebirge: Ein Handwerk mit Geschichte

Für die erzgebirgischen Bergleute war das Schnitzen schon immer mehr als ein Zeitvertreib nach Feierabend. Mit dem Schnitzmesser verewigten sie ihre Erlebnisse auf geschickte Weise in Holz. Als der Bergbau mehr und mehr an wirtschaftlicher Bedeutung verlor, wurde aus der Freizeitbeschäftigung ein wichtiger Broterwerb für die Menschen im Erzgebirge.

Weil Holz in großen Mengen vorhanden und schnell zu beschaffen war, entwickelte sich das Schnitzen schnell zu einem bedeutenden Erwerbszweig. Berufsgruppen, die eng mit dem Schnitzhandwerk in Verbindung standen, waren die Löffelmacher, Span­schachtel­macher und Kübler.

Obwohl heute auch CAD-gesteuerte Kopierfräsern das Werk des Schnitzers verrichten können, wird im Erzgebirge nach wie vor fleißig geschnitzt. Neben den professionellen Schnitzwerkstätten gibt es zahlreiche Vereine und Schnitzergruppen, die die Tradition der anspruchsvollen Handwerkskunst pflegen und fortführen.

Mit diesen Werkzeugen wird traditionsgemäß geschnitzt

Vorab ein paar allgemeine Worte zum Begriff des Schnitzens: Damit wird ein kerbendes und spanabhebendes Handwerk bezeichnet, bei dem man durch kontinuierliches Entfernen des Materials vom Rohling ein Werkstück modelliert. Die Fertigungsart zeigt sich an typischen kleinen Abdrücken im Werkstück. Nicht nur kunstvolle Figuren und Reliefs, auch Gegenstände des täglichen Bedarfs können so hergestellt werden.

Schnitzwerkzeuge

Als Rohling nutzen Berufsschnitzer heute meist vorgefräste Holzstücke, die sogenannten Schnitzrohlinge. Diese werden mit Schnitzeisen aus kohlenstoffhaltigem Stahl bearbeitet. Schnitzeisen gibt es in den verschiedensten Ausführungen:

  • Flacheisen (Schnitzeisen mit leichter Höhlung) zum Schnitzen von Flächen und Rundungen
  • Balleisen (Schnitzeisen mit flacher, gerader Schneide) zur Erzeugung von Rundungen
  • Hohleisen (Schnitzeisen mit starker Höhlung) für Vertiefungen
  • Bohrer (Hohleisen mit besonders starker, U-förmiger Höhlung) für Löcher und zum Entfernen größerer Materialmengen
  • V-förmige Eisen (auch Geißfuß genannt) für Strukturen und gerade Kanten
  • Blumeneisen (mit verjüngter Klingenbreite) für kleine Vertiefungen

Für größere Schnitzprojekte kommen zusätzlich Hammer mit rundem Kopf zum Einsatz. Diese werden gebraucht, um die nötige Kraft zum Abtragen des Holzes aufbringen zu können.

Damit beim Schnitzen keine Missgeschicke oder gar Unfälle passieren, ist die richtige Fixierung des Werkstücks das A und O. Die zur Herstellung von Reliefs benötigten Holzplatten werden in der Regel verschraubt oder in einem Rahmen verkeilt. Für Figuren nutzen Schnitzer einen Schnitzgalgen (= zwei Harthölzer mit beweglichem Gelenk) und spannen diesen an der Hobelbank ein. Das Werkstück wird dann mit einer Figurenschraube am Schnitzgalgen fixiert.

Kleine Figuren werden oft in der Hand oder auf dem Oberschenkel geschnitzt – hierfür braucht man aber besonders viel Erfahrung, denn die Verletzungsgefahr beim Gebrauch der scharfen Schnitzwerkzeuge ist nicht zu verachten.

Schnitzen mal anders: Eine besondere (und noch recht junge) Spielart des Handwerks ist das Kettensägenschnitzen. Die Kettensäge wird dabei als überdimensionaler Schnitzhobel benutzt – ein beeindruckender Prozess, den man oft auch in Schauvorführungen hautnah miterleben kann. Eine ganze Ausstellung von Kettensägenkunst gibt es im erzgebirgischen Blockhausen zu bewundern.

Das richtige Holz für Schnitzarbeiten

Heimische Hölzer wie Linde und Buchsbaum eignen sich aufgrund ihrer Kurzfaserigkeit und Homogenität hervorragend zum Schnitzen. Aber auch Ahorn, diverse Kiefern- und Obsthölzer sind gute Schnitzhölzer.

Um die Reißneigung des Holzes zu minimieren, sollte das verwendete Holz gut durchgetrocknet sein.

Räuchermann Schnitzer

Schnitzen in der Erzgebirgischen Volkskunst

In den meisten erzgebirgischen Holzmanufakturen wird heute mehr gedrechselt als geschnitzt – denn das Schnitzen ist ein besonders aufwendiges Handwerk. Nichtsdestotrotz genießt die Schnitzkunst im Erzgebirge nach wie vor ein hohes Ansehen. Pyramiden und Schwibbögen sind häufig mit geschnitzten Tierfiguren bestückt, viele namhafte Holzkunst-Hersteller wie KWO und Christian Ulbricht haben dem Handwerk sogar eine eigene Räucherfigur gewidmet. Und natürlich findet sich der Schnitzmeister auch auf dem bekanntesten erzgebirgischen Schwibbogen-Motiv.

Kunsthandwerk im Erzgebirge – Teil 2: Die hohe Kunst des Klöppelns

Klöppelsack

Nicht nur an der Drechselbank entstehen im Erzgebirge aufwendige Kunstwerke. Auch am Klöppelsack ist man hierzulande besonders geschickt. Als traditionelle erzgebirgische Handwerkskunst blickt das Klöppeln auf eine bewegte Geschichte zurück.

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Kunsthandwerk im Erzgebirge – Teil 2: Die hohe Kunst des Klöppelns

Klöppelsack
Klöppelsack

Handgemachtes besitzt im Erzgebirge einen hohen Stellenwert. Die filigranen Holzkunstwerke der Region kennt und liebt man mittlerweile auf der ganzen Welt. Aber nicht nur mit einzigartigen Drechselarbeiten erlangte das Erzgebirge Bekanntheit – auch am Klöppelsack ist man hier außerordentlich geschickt.

Die Geschichte des Klöppelns reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert. Wir sind ihr auf den Grund gegangen und haben uns die traditionsreiche Handarbeitstechnik einmal genauer angesehen.

Vom Lebensunterhalt zum Freizeitspaß: Klöppeln im Erzgebirge

Das Klöppeln ist ein Kunsthandwerk zur Herstellung verschiedenster Spitzen mittels spindelförmiger Holzspulen und darauf gewickeltes Garn. Durch Verdrehen, Verkreuzen, Verknüpfen und Verschlingen der Fäden entstehen aufwendige Schmuckelemente oder ganze Bilder.

Viele Jahre lang wurde im Erzgebirge professionell geklöppelt. Heute trifft man sich in Gruppen, um dem Klöppeln gemeinsam als Freizeitbeschäftigung nachzugehen.

Einfach Spitze: So wird geklöppelt

Grundlage jeder Klöppelspitze ist der Klöppelbrief. Dabei handelt es sich um eine Mustervorlage, die meist urheberrechtlich geschützt ist – denn die Gestaltung und geometrische Berechnung eines solchen Entwurfs ist eine hohe Kunst, die nur wenige Handklöppler:innen beherrschen.

Klöppel

Die als Klöppel bezeichneten Holzspulen und der Klöppelbrief sind an einem Klöppelsack bzw. Klöppelkissen befestigt. Mindestens zwei paar dieser Klöppel werden durch Kreuzen und Drehen miteinander verflochten. Wer genug Erfahrung hat, kann mit bis zu 100 Holzspulen klöppeln.

Als Flechtmaterial kommt in erster Linie reißfestes Leinengarn zum Einsatz. Seltener werden auch Seiden- und Baumwollgarne verwendet. Sogar das Klöppeln mit Metallfäden ist möglich – hierfür braucht es aber besondere Klöppel. Damit beim Klöppeln nichts verrutscht, wird das Flechtwerk währenddessen mit Stecknadeln auf dem Kissen fixiert. Ist das Kunstwerk vollendet, werden diese wieder entfernt.

Andere Länder, andere Klöppel-Sitten: Im Erzgebirge wird traditionell auf einer Rolle mit Holzständer geklöppelt. In Frankreich und Belgien hingegen nutzt man Flachkissen.

Von Mailand nach Marienberg: So kam das Klöppeln ins Erzgebirge

Die Ursprünge des Klöppelns finden sich im Italien des 16. Jahrhunderts. Dort nutzte man diverse Flechttechniken, um die losen Fransen von Kleidungsstücken in feste, dekorative Kanten zu verwandeln. Es dauerte nicht lang, bis diese Technik sich großer Beliebtheit erfreute und die Spitzenkanten auch eigenständig gefertigt wurden.

Mit Le Pompe entstand 1557 in Venedig das erste Musterbuch für Klöppeltechniken. Aus diesem Zeitraum stammen auch die ersten erzgebirgischen Klöppelspitzen. Eine Person, die dabei nicht unerwähnt bleiben darf, ist Barbara Uthman. Die aus Annaberg stammende Unternehmerin war maßgeblich an der Verbreitung des Spitzenhandels im Erzgebirge beteiligt. Überlieferungen zufolge handelte sie mit Klöppelspitze nach Art des Verlagssystems: Sie gab Muster aus, ließ sie durch Klöpplerinnen umsetzten und verkaufte sie dann weiter. In ihren erfolgreichsten Jahren beschäftigte Sie ungefähr 900 Bortenwirkerinnen.

Klöppeln für das täglich Brot

Viele Frauen im Erzgebirge leisteten durch das Klöppeln einen wichtigen Beitrag zur Sicherung des Lebensunterhalts. Als der Bergbau mehr und mehr an Relevanz verlor, erlangten Handarbeitstechniken wie diese zusätzlich eine besondere wirtschaftliche Bedeutung für die Familien im Erzgebirge.

Klöpplerin Figur von Wendt & Kühn

Ab dem späten 19. Jahrhundert konnten Klöppelspitzen maschinell hergestellt werden – und die Dienste der Klöpplerinnen wurden nicht länger benötigt. Geklöppelt wurde nun nicht mehr in Lohnarbeit, sondern vorrangig als Freizeitbeschäftigung. Heute ist die Westsächsische Hochschule Zwickau deutschlandweit die einzige Bildungseinrichtung, die das professionelle Klöppeln im Rahmen des Fachbereichs Angewandte Kunst lehrt. In regionalen Vereinen und Freizeitgruppen wird aber natürlich weiterhin fließig geklöppelt.

Zu den bekanntesten Spitzen des Klöppelhandwerks zählen die Flechtspitze (Renaissance), die Mailänder Spitze (Barock), die Brüsseler Handklöppelspitze (Rokoko) und die Russische Spitze (Klassizismus). Eine der wenigen Spitzen mit deutschem Ursprung ist die Schneeberger Spitze. Sie entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts an der Königlichen Spitzenklöppel-Musterschule Schneeberg. Dort suchten die Lehrkräfte nach Möglichkeiten, um Handklöppelspitze auf möglichst schnelle und unkomplizierte Weise herstellen zu können. Das Besondere an Schneeberger Spitze ist die relativ geringe Zahl der verwendeten Klöppel (6 bis 8 Paare), durch die schwungvolle Spitzen, die sich im Wechsel verjüngen und ausweiten.

Klöppeln als Motiv in der Erzgebirgischen Holzkunst

Schwibbogen mit Bergbau-Motiv

Die Geschichte zeigt: Das Klöppeln ist ein wertvolles Kulturgut des Erzgebirges – und so ist es kaum verwunderlich, dass sich das Motiv der Klöpplerin immer wieder auch in den Holzkunstwerken der Region wiederfindet. Namhafte Hersteller wie Wendt & Kühn haben der Klöpplerin eine eigene Figur gewidmet – und natürlich findet sie sich auch auf dem bekanntesten Schwibbogen-Motiv des Erzgebirges wieder.

Wer genau hinsieht, entdeckt darauf ein weiteres typisch erzgebirgisches Handwerk, dem wir uns als nächstes widmen möchten. Ein Tipp: Es geht ein weiteres Mal um den beliebten Werkstoff Holz.

Kunsthandwerk im Erzgebirge – Teil 1: Die Männelmacher und ihre Drechselkunst 

Drechseln eines Pilzes

Das Erzgebirge ist mehr als Bergbau – unsere Region ist ein buntes Pottpurri der Kunstfertigkeit. Das wohl wichtigste Handwerk ist das Drechseln. Wir haben uns über das Verfahren zur Holzbearbeitung schlau gemacht. 

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Kunsthandwerk im Erzgebirge – Teil 1: Die Männelmacher und ihre Drechselkunst 

Drechseln eines Pilzes
Drechseln eines Pilzes

Schnitzen, Drechseln, Klöppeln – (Kunst-)Handwerk gehört zum Erzgebirge wie der Fichtelberg. Für unsere Pyramiden, Schwibbögen und Räuchermännchen sind wir auf der ganzen Welt bekannt. In den Schauwerkstätten zahlreicher Manufakturen kann man den Männelmachern sogar über die Schulter schauen und hautnah miterleben, wie aus einem Stück Holz ein filigranes Kunstwerk entsteht.

Das Kunsthandwerk im Erzgebirge blickt auf eine lange Tradition zurück und wird auch heute noch sorgsam gepflegt. Wir haben uns die bekanntesten Handwerkskünste genauer angesehen. Erster Halt war dabei natürlich die erzgebirgische Drechselkunst.

Drechseln – was ist das eigentlich?

Das Drechseln (auch Drehen genannt) ist ein zerspanendes Fertigungsverfahren zur Bearbeitung von Holz und anderen Werkstoffen (z. B. Bernstein und Acrylglas). Traditionell wird dabei eine Drehbank eingesetzt, auf der sich das Werkstück um die eigene Achse dreht, während mit einem Werkzeug seine Kontur bearbeitet wird.

Die Ursprünge des Drechselns gehen bis in die Antike zurück. Die anfangs sehr kleinen Werkstücke wuchsen mit der Zeit immer weiter. Im mittelalterlichen Indien wurden dann bereits ganze Säulen aus Speckstein gedreht.

Welche Werkzeuge braucht ein Drechsler?

Holzspäne

Auf den ersten Blick erinnern Drechslerwerkzeuge denen eines Schreiers. Bei genauerem Hinsehen werden aber einige Unterschiede sichtbar. So sind die Werkzeuge von deutlich höherer Festigkeit und mit einer Länge von 40 bis 50 cm in der Regel auch wesentlich größer.

Die essenziellen Werkzeuge, die beim Drechseln zum Einsatz kommen, sind:

  • Röhren (halbrund und mit flachem Außenschliff)
  • Abstechstähle und Flachmeißel (beidseitig geschliffen)
  • Ausdrehstähle und Schlichtstähle (steiler Schliff)

Darüber hinaus werden beim Drechseln einige Hilfs- und Messinstrumente benötigt, um sicherzustellen, dass die erzeugte Silhouette korrekt geformt ist. Mithilfe von Federinnentastern und Stechzirkeln wird z. B. überprüft, ob eine gedrechselte Kugel auch wirklich kugelförmig ist.

Was genau ist Reifendrehen?

Das Reifendrehen ist ein spezielles Drechselverfahren, das in der erzgebirgischen Spielzeugstadt Seiffen entwickelt wurde. Dabei handelt es sich um eine Methode zur Holzbearbeitung, durch die vor allem Tierfiguren gefertigt werden. Die sogenannten Reifentiere entstehen auf einer besonderen Holzdrehbank, auf der das Holzstück sich längs zur Faserrichtung dreht.

Reifentier Pferd

Ihren Ursprung findet die anspruchsvolle Technik im Niedergang des Zinnbergbaus um 1800. Um die vorhandene Wasserkraft weiterhin sinnvoll zu nutzen und eine schnelle, günstige Alternative zum verhältnismäßig unwirtschaftlichen Schnitzen zu schaffen, wurde dieses Verfahren zu Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelt. Schon bald war dadurch die Massenproduktion von Holzfiguren möglich.

Damals wie heute ist das Ergebnis des Reifendrehens ein Holzring mit einem Durchmesser von 30 bis 50 cm, dessen Querschnitt die Form der gewünschten Figur besitzt. Diese offenbart sich in typisch flacher Form beim anschließenden Abspalten einzelner Segmente aus dem Ring. Üblicherweise werden die Figuren im Anschluss noch bemalt oder mit Schnitzwerkzeugen weiterbearbeitet.

Die Technik des Reifendrehens verlangt nach Geschicklichkeit, Vorstellungskraft und viel Erfahrung – denn das finale Ergebnis seiner sieht der Drechsler erst beim Abspalten.

Werden Spanbäume ebenfalls gedrechselt?

Spanbäume in verschiedenen Größen

Eines der beeindruckendsten Erzeugnisse aus den Manufakturen des Erzgebirges ist das Spanbäumchen. Dabei handelt es sich um eine Figur aus Lindenholz mit filigranen Spanlocken.

Gedrechselt werden nur Rohkörper und Fuß des Spanbaums, die Locken entstehen einzeln in Handarbeit. Diesen zeitaufwendigen Prozess bezeichnet man als Spanbaumstechen – ein Handwerk, das nur wenige beherrschen.

Spanbäume gibt es in allen erdenklichen Größen – die kleinsten sind wenige Zentimeter, die größten bis zu einen Meter groß. Auch als dekoratives Element auf Schwibbögen und Pyramiden sind Sie häufig zu finden.

Noch mehr Kunsthandwerk: Schnitzen und Klöppeln im Erzgebirge

Natürlich gibt es im Erzgebirge nicht nur meisterhafte Drechsler:innen. Auch beim Schnitzen und Klöppeln entstehen beeindruckende Kunstwerke, die auf der ganzen Welt begehrt sind. Im zweiten Teil unserer Reihe erfahren Sie mehr über die hohe Kunst des Klöppelns.

Kunsthandwerk von einem anderen Stern: Weihnachtssterne aus Herrnhut

Herrnhuter Stern gelb

Ein Licht geht um die Welt! Der Der Herrnhuter Stern® erfreut Menschen rund um den Globus mit seiner zeitlosen Schönheit. Gefertigt wird der Adventsstern seit mehr als 120 Jahren in liebevoller Handarbeit – und immer öfter sieht man ihn auch außerhalb der Adventszeit als Dekoration erstrahlen.

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Kunsthandwerk von einem anderen Stern: Weihnachtssterne aus Herrnhut

Herrnhuter Stern gelb
Herrnhuter Stern gelb

Er ist zeitlos schön und passt zu jedem Einrichtungsstil: Der Herrnhuter Stern® bringt nicht nur seine Umgebung, sondern auch die Augen von Volkskunst-Fans auf der ganzen Welt zum Leuchten. Mit seinem einzigartigen Design und den schlichten geometrischen Formen fügt er sich perfekt in traditionelle wie moderne Dekorationswelten ein – und das nicht nur in der Adventszeit.

Wir greifen heute nach den Sternen und schauen uns diesen Klassiker des traditionellen sächsischen Kunsthandwerks einmal genauer an.

Daran erkennt man einen echten Herrnhuter Stern®

Nicht jeder Weihnachtsstern ist ein echter Herrnhuter Stern® – nur Sterne, die im sächsischen Herrnhut nach einer ganz bestimmten Bauart gefertigt wurden, dürfen diesen traditionsreichen Namen tragen. Der Grundkörper eines jeden Herrnhuter Sterns® ist ein Rhombenkuboktaeder, also ein Körper aus acht gleichseitigen Dreiecken und 18 Quadraten. An die insgesamt 26 Flächen des Körpers werden Zacken (17 Pyramiden mit viereckiger und acht Pyramiden mit dreieckiger Grundfläche) befestigt. An der oberen Fläche ist beim klassischen Herrnhuter Stern® die Aufhängung vorgesehen.

Hergestellt werden Herrnhuter Sterne® in Größen von 8 cm (Miniaturstern) bis 1, 30 m (Kunststoff-Stern). Beinahe alle Sterne-Varianten kommen als Bausatz zu ihren Besitzern, die Zacken werden einzeln an den Grundkörper angebracht.

Schon gewusst: Die Sterne-Manufaktur in Herrnhut erhält immer wieder auch ganz besondere Aufträge. So leuchtet zum Beispiel in der Kuppel der Dresdner Frauenkirche während der Adventszeit ein gelber Stern aus Herrnhut mit einem Durchmesser von 1,90 m. Die Herrnhuter Sterne® am Bundeskanzleramt und vor der Manufaktur selbst bringen es sogar auf stolze 2,50 m.

Altstadt Dresden mit Frauenkirche und Herrnhuter Stern in der Kuppel
Aus der Ferne leuchtet der Herrnhuter Stern® in der Kuppel der Dresdner Frauenkirche als winziges helles Licht. In Wahrheit ist der Weihnachtsstern aber knapp zwei Meter groß.

Reise zu den Sternen: Die Geschichte des Herrnhuter Sterns®

Die ersten Herrnhuter Sterne® erleuchteten die Welt zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Im Internat der Herrnhuter Brüdergemeinde lebten zu dieser Zeit vorrangig Missionarskinder, deren Eltern sich auf Missionsreise befanden. Das Heimweh und die Sehnsucht nach den Eltern war für diese Kinder insbesondere in der Adventszeit groß – da kam ein bisschen Ablenkung gerade recht. Zur Förderung des geometrischen und räumlichen Verständnisses durften die Kinder im Mathematikunterricht Adventssterne bauen und mit dem biblischen Symbol ihre Stuben schmücken. Diese ersten Sterne bestanden aus zwei Farben: weiß als Sinnbild für die Reinheit und Rot für das Blut Jesu.

Das Basteln der Sterne zum ersten Sonntag im Advent wurde schnell zur Tradition, die die Kinder auch nach der Rückkehr ihrer Familien fortführten.

Seit 1897 werden die Sterne in der Herrnhuter Manufaktur gefertigt – damals wie heute in traditioneller Handarbeit. Weiterhin stellt das Unternehmen auch typisch erzgebirgische Artikel und Designprodukte her (z. B. Schwibbögen).

Farbenpracht für jeden Geschmack

Herrnhuter Sterne® sind traditionell in den folgenden Farbvarianten erhältlich:

Darüber hinaus stellt die Manufaktur wechselnde limitierte Sondereditionen her – in diesem Jahr kann man zum Beispiel einen 13 cm großen Stern in frischem Mint kaufen.

Herrnhuter Sterne® für den Innen- und Außenbereich

Traditionell besteht der Herrnhuter Stern® aus stabiler Pappe. Weil der Weihnachtsstern aber für die Beleuchtung im Außenbereich ebenfalls ein gefragtes Dekorationselement ist, wird er seit vielen Jahren auch als Kunststoff-Variante in verschiedenen Größen hergestellt.

Ein noch recht junges Produkt der Herrnhuter Manufaktur ist die Sternenkette, bestehend aus zehn kleinen Kunststoff-Adventssternen.

Herrnhuter Sterne als Gartendekoration

Mehr als ein Adventsstern: Herrnhuter Sterne® als Beleuchtung für das ganze Jahr

Eines ist klar: Zur Weihnachtsdekoration im Erzgebirge gehört der Herrnhuter Stern® genauso wie Schwibbogen und Bergmann. Aber auch außerhalb der Adventszeit macht der Stern eine wirklich tolle Figur – sei es als sanfte Gartenbeleuchtung an warmen Sommerabenden oder als Innendekoration im modernen geometrischen Stil.

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Hinweis: Bitte beachten Sie, dass Kabel und Leuchtmittel für die Adventssterne separat zu bestellen sind. Natürlich finden Sie auch diese Artikel sowie weiteres Zubehör für Ihren Herrnhuter Stern® in unserem Shop.

Tradition trifft Moderne: Erzgebirgische Volkskunst von Günter Reichel & Björn Köhler

Schutzengel mit Schirmen

Erzgebirgisches Kunsthandwerk muss nicht immer traditionell sein – das beweist die moderne Holzkunst von Günter Reichel und Björn Köhler. Mit außergewöhnlicher Formensprache und jungen Designs bringen diese beiden Hersteller frischen Wind in die Welt der Erzgebirgischen Volkskunst.

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Tradition trifft Moderne: Erzgebirgische Volkskunst von Günter Reichel & Björn Köhler

Schutzengel mit Schirmen
Schutzengel mit Blumen

Die Erzgebirgische Volkskunst blickt auf eine lange Geschichte zurück. Seit mehreren Jahrhunderten wird im Erzgebirge geschnitzt, geklöppelt und gedrechselt. Weltweite Berühmtheit erlangte die Holzkunst mit klassischen Figuren, wie sie in den Manufakturen von Blank oder Wendt & Kühn hergestellt werden.

Doch das Handwerk im Erzgebirge steht keinesfalls still – in den vergangenen Jahren haben sich auch Hersteller am Markt etabliert, die die erzgebirgische Holzkunst neu interpretieren und klassische Motive ins Moderne übertragen.

Zwei dieser Hersteller sind Günter Reichel und Björn Köhler. Wir möchten heute einen genaueren Blick in die Manufakturen der beiden Kunsthandwerksbetriebe werfen.

Figuren von Günter Reichel: Kunsthandwerk mit kindlichem Charme

Schutzengel mit Herz

Die Manufaktur Günter Reichel gibt es seit mehr als 30 Jahren. Hier, im erzgebirgischen Pobershau, entsteht einzigartige Poesie aus Holz, in der Tradition und Moderne perfekt zusammenfinden.

Die gedrechselten Holzfiguren besitzen ein unverwechselbares Gesicht, das zeitlos und jugendlich zugleich ist. Die runden Grundformen, aus denen die Figuren gefertigt werden, verleihen ihnen eine kindliche Unschuld und Sorglosigkeit. Fröhliche Farben sind charakteristisch für die Kollektionen von Günter Reichel.

Die wohl beliebteste Figuren-Kollektion der Schutzengel® von Günter Reichel. Ihn gibt es in verschiedenen Größen und Ausführungen. Einzig die kleinen goldenen Flügelchen und das süße Lächeln haben alle Schutzengel gemein.

Schutzengel, Baumbehang & Schwibbögen: Vielfalt für jeden Anlass

Nicht nur himmlische und weihnachtliche Figuren gehören zum Sortiment von Günter Reichel. Auch wer nach passendem Schmuck für die Osterzeit oder einem individuellen Geschenk für Geburtstag, Schulanfang, Jubiläum oder Valentinstag sucht, wird hier fündig. Größere Erzeugnisse wie Schwibbögen und Schwibbögen sind ebenfalls Teil des Sortiments.

Alle Produkte von Günter Reichel auf einen Blick:

Glücksbär mit Laufrad

Das Wesentliche zählt: Minimalistische Figuren von Björn Köhler

Minimalistisches Kunsthandwerk liegt voll im Trend – und damit auch die außergewöhnlichen Holzfiguren von Björn Köhler. Die Figuren aus der Manufaktur im erzgebirgischen Eppendorf unterscheiden sich ganz erheblich vom traditionellen Formenschatz erzgebirgischer Volkskunst. Ihr Design ist reduziert, ohne dabei an Individualität und Eleganz zu verlieren.

Christi Geburt

Ein wichtiger Teil der Handschrift von Björn Köhler: Die meisten der Kunstwerke besitzen (von der oft genutzten roten Nase einmal abgesehen) keine oder nur sehr schlichte Gesichtszüge. Weniger ausdrucksstark macht das die Holzfiguren aber nicht – ganz im Gegenteil. Ihr stilisiertes Erscheinungsbild schenkt ihnen etwas Geheimnisvolles und Unkonventionelles. Belohnt wurde das berührende Design des Herstellers unter anderem Mit dem Designpreis des Verbands erzgebirgischer Kunsthandwerker.

Eine Besonderheit der Produkte von Björn Köhler sind die liebevoll gestalteten Zubehörteile, mit deren Hilfe sich einzigartige Szenen kreieren lassen. Aus geometrisch geformten Kulissen und stilgetreuen Pflanzen entstehen wundervolle Szenen für die persönliche Figurensammlung.

Mit Sorgfalt zur Perfektion: So entstehen Weihnachtsmänner, Eierköpfe und Gratulanten

Weihnachtsmann mit Kontrabass

Kunsthandwerk wird in der Manufaktur von Björn Köhler wörtlich genommen. Hier werden die Figuren vorwiegend in liebevoller Handarbeit gefertigt – von der ersten Skizze bis zum letzten Detail.

Mit dem zeichnerischen Entwurf einer neuen Figurenkreation beginnt der Zauber in der Manufaktur. Ist dieser perfektioniert, kommen sogfältig getrocknete heimische Hölzer zum Einsatz, um die Skizze in eine reale Figur zu verwandeln. Der Zuschnitt der Holzkanteln, das Aussägen der Konturen, das Formen der einzelnen Komponenten an der Drechselbank – all das passiert in der Manufaktur von Hand. Und auch das Zusammenfügen, Beizen, Lasieren, Schleifen und Lackieren verlangt nach meisterhaftem handwerklichem Geschick.

Ein besonderes Highlight der Produkte von Björn Köhler ist der herrlich coole Weihnachtsmann, der gern mit Sonnenbrille, Motorrad und anderen unkonventionellen Accessoires gesehen wird.

Zum Sortiment der Manufaktur Björn Köhler gehören folgende Kreationen:

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