Echt Erzgebirge!
Der Blog rund um Volkskunst, Tradition und die typisch erzgebirgische Lebensart

Wir lieben das Erzgebirge – mit all seinen Schönheiten und Eigenarten. In unserem Blog plaudern wir ein wenig aus dem Räucherhäuschen und teilen unser Wissen rund um Volkskunst, Mundart und Brauchtum.

Besinnlicher Advent: So kommt trotz Lockdown Weihnachtsstimmung auf

Weihnachtsdekoration

Die Weihnachtszeit steht vor der Tür – und auch, wenn in diesem Jahr erschwerte Umstände herrschen, muss dank unserer Grundausstattung für den Advent niemand auf festliche Stimmung verzichten.

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Besinnlicher Advent: So kommt trotz Lockdown Weihnachtsstimmung auf

Weihnachtsdekoration
Weihnachtsdekoration

Die COVID-19-Pandemie hat die Welt weiterhin im Griff – und das wird wohl auch noch eine Weile so bleiben. Zahlreiche Weihnachtsmärkte wurden abgesagt und auch das vorweihnachtliche Feiern mit Freunden und Arbeitskollegen wird in diesem Jahr wohl ausbleiben müssen.

Doch es gibt auch gute Nachrichten: Auch in schwierigen Zeiten wie diesen muss niemand auf eine besinnliche Adventszeit verzichten.

Grundausstattung für den Advent – so wird’s weihnachtlich

Mit den richtigen Dekorationen und vorweihnachtlichen Ritualen verwandeln Sie Ihr Zuhause in ein gemütliches Winterwunderland und bringen nicht nur Kinderaugen zum Leuchten. Zu unserer Grundausstattung gehören:

Lichterglanz erhellt die Nacht: Schwibbogen fürs Fenster

Schwibbogen mit Seiffener Kirche

Der Schwibbogen ist DAS weihnachtliche Dekorationselement der erzgebirgischen Volkskunst. Seit Jahrhunderten erhellt er im Erzgebirge die Fenster – und auch darüber hinaus erfreut er sich mittlerweile großer Beliebtheit. Sein warmes Licht und die filigranen gesägten, gedrechselten oder geschnitzten Motive haben ihn zum Symbol der traditionellen erzgebirgischen Weihnachtskultur gemacht.

Bei uns finden Sie Schwibbögen und Lichterecken in verschiedensten Ausführungen und Designs – vom traditionellen Schwarzenberger Motiv mit Bergmann und Klöpplerin bis hin zur Seiffener Kirche.

Zarter Nebel, köstliche Düfte: Räucherhäuser, Räuchermännchen und Räucherkerzen

Räuchermann Kfz-Mechaniker

Das Schönste am Weihnachtsmarkt sind wohl die betörende Düfte, die er an jeder Ecke in einer anderen Variation offenbart. Aber keine Sorge, auch in diesem Jahr müssen Sie auf den Geruch von Glühwein, Lebkuchen und außergewöhnlichen Gewürzwelten nicht verzichten. Alles, was Sie dafür brauchen, ist eines unserer Räucherhäuser oder Räuchermännchen – und natürlich die passende Füllung!

Modern oder traditionell? Unser Online-Shop für erzgebirgische Holzkunst hält für jeden Geschmack und Einrichtungsstil den passenden qualmenden Gesellen bereit. Klassischer Bergmann, goldige Räucherschnecke oder gar ein Kfz-Mechaniker? Wir haben sie alle!

Räucherfiguren entdecken »

Damit Ihr Räuchermann ordentlich nebeln und herrlichen Duft verbreiten kann, muss er mit einem passenden Räucherkerzchen bestückt werden. Hier scheiden sich die Geister: Die einen lieben den klassischen Weihrauchduft aus dem Hause HUSS oder Crottendorfer, andere experimentieren gern mit exotischen und extravaganten Düften.

Weihnachtsdekoration mit Biss: Nussknacker

Adventszeit ist Nusszeit! Lange wurden die Nikolausstiefel vor allem mit Haselnüssen, Mandeln und Walnüssen gefüllt. Um diese zu knacken, braucht es einen kleinen Helfer, der fest zubeißen kann – den Nussknacker. Sein grimmiges Gesicht, die strenge Uniform und der penibel gezwirbelte Schnauzbart lassen keine Zweifel daran aufkommen, dass er jede Nuss mit Leichtigkeit knackt.

Spätestens seit Tschaikowskis Ballett gehört der Nussknacker zu den Kultfiguren der (Vor-)Weihnachtszeit – und wird daher nur noch selten als Werkzeug genutzt.

Nussknacker in verschiedenen Größen und Designs »

Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier: Adventskränze und Adventsleuchter

Adventskranz

Die vier Sonntage vor dem 24. Dezember werden in den meisten Familien besonders zelebriert. Man backt Plätzchen, genießt den ersten Stollen – und zündet jedes Mal eine weitere Kerze an.

Erfunden wurde der Adventskranz im 19. Jahrhundert vom Erzieher und Begründer der Evangelischen Diakonie Johann Hinrich Wichern. Seine Idee war es, den von ihm betreuten Waisenkindern durch den Adventskranz das Zählen beizubringen und ihnen die noch verbleibende Zeit bis zum Weihnachtsfest anschaulich zu machen – eine Aufgabe, der Adventskranz und Adventsleuchter damals wie heute hervorragend gerecht werden.

Einen ganz ähnlichen Job hat der allseits beliebte Adventskalender. Mit seinen 24 Türchen sorgt er während der Vorweihnachtszeit für kleine Überraschungen – und erheitert so die spannende Zeit bis zum Heiligabend.

In unserem Onlineshop finden Sie außergewöhnliche Adventskalender, bestückt mit köstlichem Tee oder duftenden Räucherkerzen.

Du lieblicher Stern: Herrnhuter Sterne zur Außendekoration

Natürlich wird in der Weihnachtszeit nicht nur drinnen dekoriert – auch im Außenbereich darf es funkeln und strahlen. Perfekt dafür geeignet sind die weltweit bekannten Sterne aus dem Hause Herrnhuter. Mit ihrer charakteristischen Form und dem warmen Licht sind sie ein leuchtendes Symbol für Besinnlichkeit, Freude und Hoffnung – und die können wohl gerade alle gut gebrauchen.

Grüße für die Liebsten: Weihnachtskarten

Weihnachtskarter Glühwein

Große Weihnachtspartys und Familientreffen müssen in diesem Jahr wohl leider ausfallen, denn schließlich will man seine Liebsten nicht unnötig in Gefahr bringen. Sie wissen lassen, dass man sie gernhat und an sie denkt – das geht natürlich trotzdem!

Wer noch nach der passenden Papeterie für liebevolle Weihnachtsgrüße sucht, der wird bei uns garantiert fündig. Neben Karten mit klassischen Weihnachtsmotiven finden Sie bei uns auch humorvolle Postgrüße mit Augenzwinkern.

Zu unseren weihnachtlichen Grußkarten »

Gut gerüstet für die Adventszeit? Erzgebirgische Dekorationen und mehr

Wir lassen uns die Adventszeit auch in schwierigen Zeiten nicht vermiesen. Alles, was es für ein hell erleuchtetes und weihnachtliches Heim braucht, liefern wir Ihnen direkt vor die Haustür.  

Bleiben Sie gesund!
Ihr Team vom Erzgebirgshaus

In der Weihnachtsbäckerei: Der erzgebirgische Stollen im Portrait

Stollen

Weihnachten steht vor der Tür! Und spätestens am 25. Dezember werden bei uns im Erzgebirge die Christstollen angeschnitten. Wir können es kaum noch erwarten, uns das erste Stück schmecken zu lassen. Damit die Zeit bis dahin ein bisschen schneller vergeht, haben wir uns die Geschichte und Besonderheiten der traditionellen Köstlichkeit einmal genauer angesehen.

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In der Weihnachtsbäckerei: Der erzgebirgische Stollen im Portrait

Stollen

Die einen mögen ihn traditionell und mit möglichst dicker Butter-Zucker-Schicht, die anderen lieber extravagant mit Marzipan oder Mandeln: So oder so – der Stollen gehört zur erzgebirgischen Weihnachtskultur wie das Raachermannl und die Mettenschicht. Traditionell wird das brotförmige Gebäck am ersten Advent angeschnitten, mancherorts sogar erst zum ersten Weihnachtsfeiertag. Warum das so ist, wie der Stollen seinen Namen erhielt und was ein kleines Metallschild im Laib zu suchen hat, wissen unsere Spezialisten für erzgebirgische Weihnachtstraditionen.

Stollen

Der Weihnachtsstollen: Naschwerk für die Bergleute oder Sinnbild aus dem Christentum?

Warum der Stollen Stollen heißt und wie er sich seinen Platz auf der weihnachtlichen Kaffeetafel sichern konnte, dafür gibt es gleich mehr als nur eine mögliche Erklärung. Eine von ihnen bezieht sich auf den Bergbau und die Annahme, dass seine Form das Mundloch des tatsächlichen Stollens symbolisiert. Als gehaltvolle Nascherei für die Bergleute soll das Gebäck sich wegen seines saftigen Teigs, der nicht so schnell austrocknet oder verdirbt, besonders gut geeignet haben. Historisch belegt ist diese Theorie nicht – eine andere hingegen schon:

Im Jahr 1329 unterschrieb Heinrich I. von Grünberg die Urkunde zur Gründung der Naumburger Bäckerinnung – und erwähnte darin einige Pflichten, denen die Bäcker als Innungsmitglied nachzukommen haben. Eine dieser Pflichten war es, „an des heiligen Cristus Abende zwey lange weyssene Brothe, die man Stollen nennet“, zu backen. Im Althochdeutschen meint das Wort Stollen so viel wie Stütze oder Pfosten, was als Referenz auf die Form der Brote verstanden werden kann.

Die Rezeptur des Weihnachtsgebäcks hat sich seitdem natürlich stark verändert – seine pfostenartige Form ist aber die gleiche geblieben, weshalb der Stollen auch heute noch seinen Namen trägt.

Krippe aus Holz

Mit dem Christentum steht der Stollen in einer engen Verbindung – und reiht sich damit in andere religiös begründete und durch die reformatorische Bewegung gestärkte Backwaren wie den Niklaszopf, das Reformationsbrötchen, Martinshörnchen und Osterlamm ein. 

Der brotförmige Stollen mit seiner weißen  Zuckerschicht symbolisiert das in helle Tücher gewickelte Christkind. Ursprünglich durfte er tatsächlich erst am ersten Weihnachtsfeiertag zu Ehren der Geburt Jesu verzehrt werden – viele können der köstlichen Versuchung heute aber nicht mehr so lange widerstehen, weshalb die meisten Stollen bereits zum ersten Advent angeschnitten werden.

Butter, Zucker und Engelsgeduld: So entsteht ein echter Weihnachtsstollen

Die Grundlage jedes Stollens ist ein schwerer, süßer Hefefeinteig. Der Anteil der Grundzutaten variiert dabei von Rezept zu Rezept. Typisch für das Gebäck sind Einlagen wie Rosinen, Sultaninen und Korinthen. Hinzu kommen traditionell noch Zitronat und Orangeat, Mandeln und verschiedene Gewürze.

Stollenteig wird geknetet

Die Herstellung des Stollens ist recht aufwendig: Der Teig muss mehrmals gehen, das lange Kneten verlangt Muskelkraft und Geduld. Seine charakteristische Form erhält das Gebäck in der Regel nicht durch eine Form, sondern von Hand – deshalb sieht kein Stollen aus wie der andere.

Gebacken wird der Stollen bei mäßig starker, fallender Hitze. Bevor der Laib ganz erkaltet ist, wird er mit zerlassener Butter bestrichen, dick mit Zucker bestreut, nochmals gebuttert und abschließend mit Puderzucker verfeinert. Vor dem Anschneiden sollte er noch mindestens einen Tag ruhen.

Neben dem klassischen Butterstollen gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Sorten mit besonderen Zugaben – zum Beispiel Quarkstollen, Mandelstollen, Marzipanstollen, Mohnstollen und Nussstollen.

Als besonders edel gilt übrigens der international bekannte Dresdner Christstollen mit seinem hohen Anteil an Butter und Einlagen. Seit 2010 ist sein Name sogar geografisch geschützt – ein Dresdner Stollen kommt also immer auch aus dem Großraum Dresden. Ebenso verhält es sich mit dem Erzgebirgischen Weihnachtsstollen, der ausschließlich in der Region und nach altem Originalrezept hergestellt werden darf.

Was macht das Metallschild im Weihnachtsstollen?

Zum Bäcker gehen und einen Stollen kaufen – das ist heute eine Selbstverständlichkeit. Früher war es im Erzgebirge hingegen üblich, dass jede Familie ihren Stollenteig nach eigenem Rezept vorbereite und vom Bäcker backen ließ. Damit es in der Backstube nicht zu folgenschweren Verwechslungen kam, wurde der Laib durch ein kleines Metallschild mit Namensgravur markiert – eine Tradition, die bis nach der Wiedervereinigung noch vielerorts erhalten blieb.

Oh, es riecht gut: Das Erzgebirgshaus wünscht köstliche Weihnachten!

Weihnachtskugel am Tannenbaum

Mit diesem kleinen kulinarischen Einblick wünschen wir allen Freunden der erzgebirgischen Back- und Volkskunst einen gemütlichen vierten Advent und ein besinnliches Weihnachtsfest – am besten typisch erzgebirgisch mit hell erleuchteten Fenstern, saftigem Stollen und natürlich einem nebelnden Raachermannl.